Die zwölf Konzepte des OA-Dienstes
Spirituelle Prinzipien für alle, die Dienst tun.
Die Zwölf Konzepte des OA-Dienstes sind eine Sammlung von Dienstprinzipien, die speziell für Overeaters Anonymous geschaffen wurden.
In Overeaters Anonymous dienen die Zwölf Schritte als die spirituellen Prinzipien, die unsere persönliche Genesung vom zwanghaften Essen unterstützen.
Die Zwölf Traditionen helfen jedem Einzelnen und der Gruppe dabei, untereinander die Einigkeit in der Sache aufrecht zu erhalten. Die Zwölf Konzepte des OA-Dienstes, welche bei der Weltdienstkonferenz (WSBC) 1994 angenommen wurden, helfen uns, die Schritte und Traditionen auf unsere Arbeit in den Diensten, die ein wichtiger Teil des OA-Programms ist, anzuwenden.
Die Zwölf Konzepte sind eine Definition der Dienststrukturen und ein Leitfaden für die Tätigkeiten, welche die Geschäfte von OA mit sich bringen. Diese Konzepte zeigen die Kette von delegierter Verantwortlichkeit auf, die wir benutzen um auf der ganzen Welt Dienst zu tun. Wenn auch die OA-Konzepte vor allem auf den Weltdienst ausgerichtet sind, so leiten sie dennoch alle betrauten Diener in OA zu wohl bedachter Handlungsweise an bei der Beteiligung der Gruppen, an der Entscheidungsfindung, bei Wahlen und beim Beachten des Minderheitenrechts. Die Zwölf Konzepte unterstützen unseren Hauptzweck, nämlich OAs Botschaft der Genesung zu den noch leidenden zwanghaften Essern zu bringen.
Die Konzepte sind in unserer Erfahrung verwurzelt, dass wir am besten dienen können, wenn wir auf eine Macht größer als wir selbst vertrauen. Vertrauen heißt, dass wir nicht „das Ruder an uns reißen“ wollen. Es ist besser wenn wir in Gemeinschaft mit anderen genesenden Ess-Süchtigen und unserer Höheren Macht dafür arbeiten, OA’s Botschaft effektiv weiterzugeben.
Ein Begriff, der ein Prinzip ausdrückt, so wie Einheit, Vertrauen, Verantwortlichkeit und Selbstlosigkeit begleitet ein jedes Konzept. Diese Prinzipien sollen uns daran erinnern, dass uns immer eine Macht größer als wir selbst bei dem Dienst, den wir tun, leitet.
Im Folgenden werden die jeweiligen Grund-Konzepte genannt. Darunter sind die genaueren Erläuterungen je Konzept aufgeführt.
Erstes Konzept - Einheit
Die letzte Verantwortung und die höchste Autorität für die OA-Weltdienste liegen stets im gemeinsamen Gewissen unserer Gemeinschaft.
Zweites Konzept - Gruppengewissen
Die OA-Gruppen haben an die Weltdienstkonterenz den aktiven Erhalt unseres Weltdienstes delegiert; somit ist die Weltdienstkonterenz die Stimme, die Autorität und wirkliches Gewissen von OA als Ganzem.
Drittes Konzept - Vertrauen
Das Recht, Entscheidungen zu treffen, das auf Vertrauen beruht, macht erst eine effektive Arbeit der Vertrauensleute möglich.
Viertes Konzept - Gleichheit
Das Recht, an Entscheidungen teilzuhaben, gewährleistet beim Entscheidungsprozess für alle eine Gleichheit der Möglichkeiten.
Fünftes Konzept - Berücksichtigung der persönlichen Meinung
Einzelpersonen haben das Recht, Einspruch zu erheben und Petitionen einzureichen, um sicherzustellen, dass ihre Meinung und ihre persönlichen Einsprüche sorgsam berücksichtigt werden.
Sechstes Konzept - Verantwortlichkeit
Die Weltdienstkonferenz hat den Board of Trustees (Treuhänderausschuss) mit der grundlegenden Verantwortung für die Verwaltung von OA betraut.
Siebtes Konzept - Ausgeglichenheit
Der Board of Trustees (Treuhänderausschuss) hat legale Rechte und Verantwortlichkeiten laut den OA Bylaws Subpart A*. Die Rechte und Verantwortlichkeiten der Weltdienstkonferenz sind darauf durch die Traditionen und den OA Bylaws Subpart B* abgestimmt.
Achtes Konzept - Das Delegieren von Verantwortung
Der Board of Trustees (Treuhänderausschuss) hat die Verantwortung für die Verwaltung des Weltdienstbüros dem Executive Comittee* übergeben.
Neuntes Konzept - Dienstvoraussetzungen
Fähige betraute Diener und vernünftige Methoden, diese auszuwählen, sind für eine effektive Funktion aller Dienstebenen unverzichtbar.
Zehntes Konzept - Klarheit
Die Beschreibung der Dienstaufgaben soll mit einer sorgfältigen Beschreibung der Befugnisse gepaart sein; dadurch wird eine mehrfache Erledigung derselben Arbeiten vermieden.
Elftes Konzept - Demut
Die Verwaltung des Weltdienstbüros durch die Trustees (Treuhänder) sollte immer durch die bestmöglichen Komitees, Angestellten und Berater unterstützt werden.
Zwölftes Konzept - Richtlinien
Die spirituelle Grundlage des OA-Dienstes stellt sicher, dass
- kein OA-Komitee oder Dienstkörperschaft jemals Sitz von gefährlichem Reichtum oder Macht wird – Selbstlosigkeit –
- ausreichende Finanzmittel und großzügig dimensionierte Finanzreserven das umsichtige Finanzprinzip von OA sind – Realismus –
- kein OA-Mitglied jemals in eine Position ihm nicht zustehender
Macht gerät – Ansehn – - alle wichtigen Entscheidungen durch Aussprache, Abstimmung und wenn irgend möglich mit wesentlicher Mehrheit erreicht werden – Dialog –
- keine Maßnachme jemals eine persönliche Bestrafung oder ein Anstoß zu öffentlicher Auseinandersetzung ist – Mitgefühl –
- und ein OA-Dienstkomitee oder Dienstkörperschaft niemals Herr-schaftsgewalt ausübt und im Denken und Handeln immer demokratisch bleibt. – Respekt –
Erstes Konzept - Einheit
Die letzte Verantwortung und die höchste Autorität für die OA-Weltdienste liegen stets im gemeinsamen Gewissen unserer Gemeinschaft.
Im Weltdienst treffen letztendlich die einzelnen Mitglieder die Entscheidungen. Sie bewirken dies durch ihre Teilnahme bei den Entscheidungen ihrer örtlichen Gruppen, der Intergruppen und den National/Language Service Boards (N/LSBC)*. Die Gemeinschaft von Overeaters Anonymous basiert auf dem grundlegenden Glauben, dass Gott so wie wir ihn verstehen sich in den Entscheidungen ausdrückt, die von dem repräsentativen Gruppengewissen der Gesamtheit unserer Mitglieder getroffen werden.
Wir haben als Einzelne auf Gruppenebene oder durch Delegierte auf Intergruppen-, N/LSB*-, Regionen- und Weltdienstebene Anteil an dem Prozess der Entscheidungsfindung durch das Gruppengewissen. Die Mitglieder hören sich alle Ansichten zu einer bestimmten Frage an, einschließlich der von Minderheiten. Die wahlberechtigten Mitglieder entscheiden dann, wobei sie ihrem Gewissen folgen und sich in Einklang mit den Traditionen befinden, was nach ihrer Meinung das Beste für OA als Ganzes ist.
In dem Buch Zwölf Schritte und Zwölf Traditionen von Overeaters Anonymous lesen wir, dass das Gruppengewissen nicht dasselbe ist, wie das Mehrheitsprinzip.
Dieses Gewissen drückt die Einheit der Gruppe im Sinne der Ersten Tradition aus. Es stellt eine gemeinsame Verbindung her, die unter uns wächst, so wie jeder von seinem Eigenwillen lässt. Mehr als von Eigeninteressen geleitet zu werden, versuchen wir als Gruppe die Prinzipien der Schritte und Traditionen auf unsere Entscheidungen anzuwenden. (Seite 130, 1. Auflage) Zum Beispiel können Gruppenmitglieder verlangen, dass im Meeting kein Partum getragen wird, weil das einen oder mehrere stört. Die Gruppe kann für diese Einschränkung stimmen, weil sie sehr wahrscheinlich niemanden vom Meetingsbesuch abhält. Diese autonome Gruppenentscheidung betrifft nicht OA als Ganzes.
In den Zwölf Schritten und Zwölf Traditionen steht weiter: „Um ein informiertes Gruppengewissen zu erreichen, unterstützen wir das Recht eines jeden Gruppenmitgliedes, an der Diskussion teilzunehmen, und wir hören jedem aufmerksam und aufgeschlossen zu. Der Zweck unserer Diskussion ist, dass die Gruppe bei ihren Entscheidungen alle zur Sache gehörenden Informationen berücksichtigt.“ (Seite 130, 1. Auflage) Wenn durch das Gruppengewissen eine Entscheidung getroffen wurde, ist von den Gruppenmitgliedern zu erwarten, dass sie ihr Folge leisten und anerkennen, dass Gott, so wie er sich im Gruppengewissen ausdrückt, die höchste Autorität ist. Ein hartnäckiges Beharren auf einer persönlichen Ansicht ist sowohl für den Einzelnen als auch für Overeaters Anonymous als Ganzem ungesund. Wenn ein Mitglied wünscht, dass über eine Angelegenheit noch ein Mal gesprochen werden sollte, soll es den Weg einschlagen, der im Fünften Konzept beschrieben wird.
Zweites Konzept - Gruppengewissen
Die OA-Gruppen haben an die Weltdienstkonterenz den aktiven Erhalt unseres Weltdienstes delegiert; somit ist die Weltdienstkonterenz die Stimme, die Autorität und wirkliches Gewissen von OA als Ganzem.
Mit über 7000 weltweit registrierten OA-Gruppen ist ein Treften zur Betragung des Gruppengewissens, das jedes OA-Mitglied einschließt, praktisch unmöglich. Um ein Gruppengewissen zu erreichen, in dem die Gemeinschaft als Ganzes angemessen repräsentiert wird, hält OA ein jährliches Arbeitstreffen ab, die Weltdienstkonferenz (WSBC). Als Gruppe beauftragen wir die WSBC* Leitlinien, Policies* zu erstellen und die Weltdienste sicherzustellen. Wir schik-ken Delegierte zur WSBC*, zu denen wir das Vertrauen haben, dass sie ihre Kräfte für OA als Ganzes einsetzen. Diese Delegierten sind Vertreter von Intergruppen und weltweiten Nationalen oder Sprach-Dienstkörperschaften (N/LSBs*), der Regionen und die Mitglieder des Board of Trustees (BOT)*
Die Delegierten einer jeden Konferenz verbringen mehrere Tage damit, über Fragen, welche die gesamte Gemeinschaft von Overeaters Anonymous betref-fen, zu sprechen und über sie abzustimmen. Bei den Konferenzen wird über Themen gesprochen wie die Genehmigung neuer Literatur, die Wahl von Iru-stees* und die Annahme oder Überarbeitung von Policies*, Verfahrensweisen und dem Subpart B der Bylaws von OA* wie dem Gebrauch von Essplänen, der Werkzeuge der Genesung und Vorschläge zum Meetingsablauf.
Die Delegierten der WSBC* kennen den Willen der Dienstkörperschaften, die sie dazu gewählt haben, sie zu vertreten. Da aber die Delegierten während der Konterenz eine breit gefächerte Palette von Meinungen hören, sind sie nicht verpflichtet gemäls dem Willen der jeweiligen Dienstkörperschaft abzu-stimmen. Sie können ihre Meinung zu einem Thema ändern, wenn andere Gesichtspunkte auftauchen oder wenn Entscheidungen angenommen werden, die aktuell die Sichtweise auf das Thema verändern.
Die Delegierten berichten ihren heimatlichen Dienstkörperschaften von den Entscheidungen der Konferenz. In ihrer Gesamtheit bilden die Delegierten das Gruppengewissen von OA als Ganzem. Wir sind zu dem Schluss gekom-men, dass diese Form der Demokratie durch Vertreter sich als die für OA beste Methode erwiesen hat.
Drittes Konzept - Vertrauen
Das Recht, Entscheidungen zu treffen, das auf Vertrauen beruht, macht erst eine effektive Arbeit der Vertrauensleute möglich.
Innerhalb ihrer Dienstbeschreibungen haben die betrauten Diener das Recht selbst zu entscheiden, wie sie ihren Dienst tun. Wir vertrauen ihnen, dass sie verantwortlich handeln und Entscheidungen treffen. Als wir unseren Genesungsweg mit der Arbeit in den Schritten und Traditionen begannen, haben sich viele von uns alles andere als vertrauenswürdig gefühlt. Die Genesung vom zwanghaften Essen hilft uns jedoch dabei, zunächst uns selbst zu vertrauen und dann den anderen.
Das Dritte Konzept gibt OA-Gruppen das Recht, einer Einzelperson oder einer Gruppierung ihres Vertrauens die Autorität zu verleihen, im Namen der Gruppe Entscheidungen zu treffen, wenn dies nötig ist. OA-Mitglieder, die diese entscheidungstreffenden Positionen innehaben, sind für gewöhnlich Mitglieder, die auch schon andere Dienste versehen haben. Auf diese Weise kann die Gruppe, die sie gewählt hat, darauf vertrauen, dass diese Mitglieder auf Grund ihrer bereits gemachten Diensterfahrungen für die Gruppe als Ganzes gute Entscheidungen treffen werden.
Wenn in dieser Art und Weise Arbeiten und Entscheidungen delegiert werden, erlaubt dies eine effiziente Entscheidungsfindung und Verbreitung von Informationen. Das Vertrauen, das den Delegierten die Freiheit gibt nach ihrem eigenen Urteil zu handeln, ist das Herzstück des Dritten Konzepts.
Viertes Konzept - Gleichheit
Das Recht, an Entscheidungen teilzuhaben, gewährleistet beim Entscheidungsprozess für alle eine Gleichheit der Möglichkeiten.
Auf allen Dienstebenen hat ein jedes Mitglied die Möglichkeit, zu allen Themen seine Meinung zu sagen. Jedes OA-Mitglied hat das Recht und die Verantwortlichkeit, am Entscheidungsfindungsprozess (Gruppengewissen) in OA-Arbeitsmeetings teilzuhaben. Diese Teilnahme kann direkt erfolgen, durch Diskussion und Abstimmung auf lokaler Ebene, oder sie kann indirekt sein, indem ein gewählter Delegierter oder Trustee* damit betraut wird an den Arbeitsmeetings anderer Dienstkörperschaften, wie der Intergruppe oder des N/LSB*, der Region, des Weltdienstes (WSBC*) und den Treffen des Board of Trustee* teilzunehmen. Diese direkte und die delegierte Teilnahme an den Entscheidungen stellt die demokratische Grundlage von Overeaters Anonymous dar. Wie in der Vierten Tradition gesagt wird, sind unsere Handlungen in der Gruppe autonom, außer wenn sie OA als Ganzes betreffen.
Das Recht, an Entscheidungen teilzuhaben, erlaubt jedem OA-Mitglied, bei der Bildung des Gruppengewissens mitzuwirken. Jedoch kann das Ausmaß der Teilnahme durch Richtlinien für einzelne Meetings eingeschränkt werden. Wer hat das Recht, an einem Arbeitsmeeting teilzunehmen? Alle OA-Mitglieder haben das Recht, an Meetings, die der Bildung des Gruppengewissens dienen, teilzunehmen, aber es kann Regeln und Verordnungen geben, die klarstellen, wer mit abstimmen darf und wer nicht. Zum Beispiel kann das Recht abzustimmen auf die Mitglieder beschränkt werden, die dieses Meeting regelmäßig besuchen. Bei den meisten Intergruppenmeetings ist das Stimmrecht auf Gruppenvertreter, Komiteeleiter und Ausschussmitglieder beschränkt. Bei Regions-Meetings und der WSBC* erstreckt sich die aktive Teilnahme auf registrierte Delegierte und andere Teilnehmer, so wie es in den Bylaws Subpart A* von den zuständige Dienstkörperschaften festgelegt wurde.
Fünftes Konzept - Berücksichtigung der persönlichen Meinung
Einzelpersonen haben das Recht, Einspruch zu erheben und Petitionen einzureichen, um sicherzustellen, dass ihre Meinung und ihre persönlichen Einsprüche sorgsam berücksichtigt werden.
Auf Gruppenebene kann ein jedes Mitglied um eine Gelegenheit bitten, ein Problem anzusprechen. Über der Gruppenebene wenden sich die Mitglieder an den zuständigen Vertreter ihrer Intergruppe oder Region. Die Mitglieder haben das Recht, ihre Meinung auszudrücken, persönlich oder durch ihre Delegierten – die betraute Diener sind – und zwar zu jedem OA-bezogenen Thema und auf jeder Dienstebene in OA. Sie haben das Recht, dass ihnen aufmerksam zugehört wird ohne Rücksicht darauf, ob andere OA-Mitglieder mit ihnen übereinstimmen oder nicht. Wenn die Meinung eines Mitglieds im Widerspruch zur Mehrheit steht, hat es sogar die Verpflichtung, seine gegenteilige Meinung darzustellen. Und die Gruppe ist verpflichtet, aufmerksam zuzuhören, um eine größtmögliche Ubereinstimmung zu erreichen. Die Diskussion aller Gesichtspunkte zu einem Thema ist für die Stimmberechtigten nützlich, da sie so eine große Bandbreite von Meinungen hören. Wir respektieren uns damit gegenseitig und wir sind davon überzeugt, dass eine umfassende Diskussion zu den besten Entscheidungen führt. Dieses Konzept, das die Berücksichtigung anderer Meinungen und liebevolle Beachtung einer weiten Bandbreite von Meinungen einfordert, bringt Stärke, Einheit und ein Gefühl für Zusammenarbeit in unsere Gemeinschaft.
Trotz bestgemeinter Anstrengungen treffen unsere betrauten Diener manchmal dennoch eine Entscheidung, von der andere OA-Mitglieder glauben, dass sie in Widerspruch zu den Traditionen und Konzepten stünden. Wenn das der Fall ist, können unsere Mitglieder bei einer anderen Dienstebene innerhalb unserer Struktur Einspruch einlegen; zum Beispiel können sich Gruppen an die Intergruppe wenden, die Intergruppen an die Region oder N/LSB* und Regionen an den Board of Trustees (BOT)*. Mitglieder, die mit einer Entscheidung der Weltdienstkonterenz unzufrieden sind, ihre Meinung der Intergruppe oder ihrem Regionsvertreter mitteilen, welche dann einen Antrag an die nächste Konferenz stellen, die Sache noch ein Mal zu überdenken. Der beste Weg, um gegen eine Entscheidung Einspruch einzulegen, ist es, einen detaillierten schriftlichen Bericht zu verfassen und ihn an die zuständige Dienstkörperschaft zu geben.
Wenn auch ein jedes OA-Mitglied, Gruppe und Dienstkörperschaft das Recht hat, Einspruch zu erheben, so beinhaltet dies jedoch nicht das Recht darauf, dass diese Angelegenheit auch noch ein Mal überdacht wird. Genauso bedeutet ein nochmaliges Überdenken nicht zwangsläufig, dass die Entscheidung geändert wird. Das hängt von der Gewichtigkeit des Einspruchs ab, zum Beispiel wenn vielleicht wichtige Fakten nicht bekannt waren oder die Gruppe falsche Informationen hatte, als sie die Entscheidung traf. Eine einfache Unzufriedenheit mit dem Ergebnis einer Abstimmung ist kein ausreichender Grund, dass die Angelegenheit nochmals behandelt wird. Wenn die Gruppe dem zustimmt, dass der früheren Abstimmung kein gut informiertes Gruppengewissen zu Grunde lag, kann sie sich dafür entscheiden, dass die Angelegenheit nochmals überdacht wird. Manchmal zeigt aber auch erst die Zeit, ob eine Entscheidung „richtig“ oder „falsch“ war. Auf allen Ebenen unserer Gemeinschaft wurden schon nach vielen Jahren der Diskussion und Überlegung Entscheidungen zurückgenommen oder revidiert.
Sechstes Konzept - Verantwortlichkeit
Die Weltdienstkonferenz hat den Board of Trustees (Treuhänderausschuss) mit der grundlegenden Verantwortung für die Verwaltung von OA betraut.
Die nichtstrukturierte Natur von OA wir in der Neunten Tradition beschrieben. Diese Tradition sagt aber auch, dass wir Dienstausschüsse und Komitees bilden können, die denen verantwortlich sind, denen sie dienen. So widersprüchlich es auch scheinen mag, werden in der Praxis die Bedürfnisse der Gruppe als Ganzes manchmal am besten von einer kleineren Gruppe mit einem genau definierten Aufgabenbereich erfüllt.
Overeaters Anonymous, Inc. ist (im gesetzlichen Sinne) eine allgemeinnützige Organisation mit bezahlten Angestellten und anderen Ausgaben. Um die Gemeinschaft als Ganzes am Leben zu erhalten, wurde einer Gruppe von Mitgliedern – dem Board of Trustees* – die Verantwortlichkeit gegeben, die Verwaltung unserer Gesamtorganisation zu überwachen und so sicherzustellen, dass die Geschäftsvorgänge reibungslos ablaufen und Aufgaben in angemessener Zeit erledigt werden.
Die Delegierten kamen zu der Ansicht, dass eine kleinere Gruppe, die sich regelmäßig treffen kann, der effektivste Weg ist, die Aktivitäten des Weltdienstes zu überwachen. Somit wählen sie in dem Board of Trustees (BOT)* Mitglieder, die bestimmte Kriterien erfüllen. Das Sechste Konzept delegiert dem Board of Trustees (BOT)* die Verantwortlichkeit die Geschäftsangelegenheiten von Overeaters Anonymous, Inc. zu verwalten. Der Board ist dafür verantwortlich, auf die Beachtung der Schritte, Traditionen und Konzepte zu dringen und die Erfüllung der gesetzlichen Bestimmungen sicherzustellen. Die Trustees* berichten in direkter Weise den WSBC-Delegierten* und sind dafür verantwortlich, dass sie die Direktiven ausführen, die sie von dieser Dienstkörperschaft erhalten. General Service Trustees* überwachen die geschäftlichen Angelegenheiten von Overeaters Anonymous, Inc., Region Trustees* stellen zusätzlich zu ihren Aufgaben als Mitglieder des Boards* die Verbindung von und zu dem Board of Trustees* zu den Gruppen, Intergruppen, N/ISBs* und den Mitgliedern in ihrer Region her.
Siebtes Konzept - Ausgeglichenheit
Der Board of Trustees (Treuhänderausschuss) hat legale Rechte und Verantwortlichkeiten laut den OA Bylaws Subpart A*. Die Rechte und Verantwortlichkeiten der Weltdienstkonferenz sind darauf durch die Traditionen und den OA Bylaws Subpart B* abgestimmt.
Die Bylaws* von Overeaters Anonymus, Inc. sind die selbst geschaffenen Regularien für den Geschäftsablauf. Die Bylaws* sind in zwei Teile aufgeteilt: Subpart A* und Subpart B*.
Subpart A* regelt die Organisation des Weltdienstes und beschreibt die Verantwortlichkeiten der sechzehn Mitglieder des Board of Trustees* als Vorstände einer gemeinnützigen Organisation. Subpart A* enthält viele gesetzlichen Anforderungen an eine gemeinnützige Organisation und kann nur vom Board of Trustees* verändert werden, wozu es gewöhnlich juristischer Beratung bedarf.
Subpart B*, der von der WSBC* genehmigt wurde, definiert die OA-Mitgliedschaft, die grundlegende Struktur der OA-Dienstkörperschaften und spezielle Vorgehensweisen, um das Funktionieren unserer Gemeinschaft zu gewährleisten. In der Praxis stellen die Bylaws* sicher, dass die Traditionen nicht durch irgendwelche Handlungen des Board* oder der WSBC* verletzt werden; dass die Intergruppen in angemessenen Maß bei der WSBC* repräsentiert sind; und dass die Mitglieder des Board of Trustees* bestimmte Voraussetzungen erfüllen.
Die Bylaws Subpart B* können einzig durch das Gruppengewissen der WSBC* geändert werden.
Weil sich Overeaters Anonymous dem Prinzip der Entscheidungsfindung durch das Gruppengewissen verpflichtet hat, akzeptiert der Board of Trustees* die Verantwortlichkeit, die Beschlüsse der WSBC* auszuführen, und die Delegierten der WSBC* vertrauen darauf, dass der Board of Trustees* dies tut.
Achtes Konzept - Das Delegieren von Verantwortung
Der Board of Trustees (Treuhänderausschuss) hat die Verantwortung für die Verwaltung des Weltdienstbüros dem Executive Comittee* übergeben.
Die Vollmacht, die verwaltungstechnischen Aufgaben, wie die Finanzen, das Festlegen von Literaturpreisen und die Personalverwaltung zu erledigen, wird dem Executive Comittee*, einer Untergruppierung des Board of Trustees* übertragen. Das Executive Comittee* setzt sich aus allen General Service Trustees* zusammen und aus Region Trustees*, die als Vorstand oder Schatzmeister dienen. Es wird erwartet, dass sie sich regelmäßig mit dem Managing Director treffen, um die Geschäftsangelegenheiten des Weltdienstbüros zu erledigen. Das Executive Comittee* erstattet dem gesamten Board of Trustees* Bericht.
Mit den laufenden Geschäften des Weltdienstbüros ist ein routinierter und erfahrener Geschäftsführer beauftragt, der Managing Director. Der Managing Director ist im BOT* nicht stimmberechtigt, er besucht aber sowohl die Treffen des Executive Comittee* als auch des Board of Trustees*, um Informationen und Hilfen geben zu können. Der Managing Director wird in den Bylaws Subpart A* als Corporation Secretary bezeichnet.
Angestellte von Overeaters Anonymous, einschließlich des Managing Directors* müssen nicht Mitglieder der Gesellschaft sein. Die Trustees* übertragen dem Managing Director* und der Managing Director organisiert das Management und die personelle Ausstattung des Weltdienstbüros, um diese Aufgaben auszuführen. Der Board of Trustees* überprüft jährlich die Tätigkeiten des Managing Directors*.
Das Executive Comittee* trifft sich monatlich, entweder persönlich oder in einer Telefonkonferenz. In Zusammenarbeit mit dem Managing Director* und dessen Angestellten überwachen die Trustees* des Executive Comittee* alle Aspekte der Geschäftstätigkeiten von OA. Das beinhaltet den Finanzplan, das bilden von Finanzreserven, Geldanlagen, jährliche Buchprüfungen, juristische Fragen und das Festlegen der Preise von OA-Literatur.
Einer der Dienste, die von den angestellten des Weltdienstbüros erledigt werden, ist das Registrieren von Gruppen und Intergruppen, das Beantworten von Anfragen von Mitgliedern, das Veröffentlichen weltweiter Meetingskontaktlisten, das Herstellen, Bekanntmachen und Vertreiben von OA-Literatur und anderer Waren wie zum Beispiel Gedenkmünzen, die in Zusammenhang mit OA stehen, Veröffentlichen des Lifeline Magazins und verschiedener Nachrichtenblätter, das Unterhalten der OA-Website und das Bereitstellen von Material zur Information der Öffentlichkeit. Die Angestellten des Weltdienstbüros leiten auch Anfragen zur persönlichen Genesung, den Traditionen oder Gruppenproblemen an den jeweils zuständigen Trustee* weiter.
Neuntes Konzept - Dienstvoraussetzungen
Fähige betraute Diener und vernünftige Methoden, diese auszuwählen, sind für eine effektive Funktion aller Dienstebenen unverzichtbar.
Die betrauten Diener sind für OA auf allen Dienstebenen unverzichtbar. Die Methoden, sie auszuwählen, variieren genauso wie ihre Aufgaben. Wenn ein Meeting zum Beispiel auf der Suche nach anderen Räumen ist, ist jeder der bereit ist, sich an der Suche zu beteiligen, auch dafür qualifiziert. Wenn auch manche Dienste besondere Fähigkeiten und Fertigkeiten voraussetzen, so ist die Bereitschaft dennoch der erste Schritt zu den Diensten in OA. Wenn der Dienst jedoch zusätzlich zur Bereitschaft auch bestimmte Fähigkeiten voraussetzt, müssen diese Voraussetzungen vor der Wahl des betrauten Dieners festgelegt werden. Zum Beispiel sind wichtige Attribute für eine führende Rolle/ Aufgabe Gewandtheit, Toleranz, Verantwortungsgefühl, Flexibilität und Weitblick.
Einer der besten Wege, um Dienstbereitschaft zu erreichen, ist die Mitglieder in die Dienstpositionen „hineinwachsen“ zu lassen. Zum Beispiel können Mitglieder eines Komitees schließlich das Komitee leiten. Ein dienstbereites Mitglied ist jemand, der die nötigen Fähigkeiten lernt, indem er eine gewisse Zeit mit anderen zusammenarbeitet.
Konflikte können entstehen, wenn eine Gruppe versäumt, die Dienstvoraussetzungen und das Auswahlverfahren klar zu definieren. Die Geschäftsordnungen und Leitlinien der Intergruppen können dabei helfen, die vorausgesetzten Fähigkeiten, die Dienste, die bereits gemacht worden sein müssen und die Abstinenzanforderungen zu definieren, die Mitglieder mitbringen sollten, um für einen Dienst in Erwägung gezogen zu werden.
Zehntes Konzept - Klarheit
Die Beschreibung der Dienstaufgaben soll mit einer sorgfältigen Beschreibung der Befugnisse gepaart sein; dadurch wird eine mehrfache Erledigung derselben Arbeiten vermieden.
Jeder betraute Diener bedarf einer schriftlichen, sorgfältig definierten Dienstbeschreibung. Solche Dienstbeschreibungen ermöglichen den Mitgliedern, die einen Dienst in Erwägung ziehen, klar zu erkennen, was von ihnen erwartet wird. Weiter kann durch eine sorgfältige Definition der Dienstbefugnisse vermieden werden, dass durch falsch verstandene Dienstverantwortlichkeiten Probleme entstehen und gleiche oder ähnliche Dinge von verschiedenen Personen gemacht werden. Dieses Konzept hilft uns, interne Konflikte zu vermeiden.
Dienst ist wichtig für unsere Genesung. Wir können mehr Möglichkeiten Dienst zu tun schaffen, indem wir die Mitglieder ermutigen, im Laufe der Zeit verschiedene Aktivitäten auf sich zu nehmen. Wenn wir die Aufgabenbereiche eines Dienstes klar definieren, stellen wir sicher, dass notwendige Aufgaben erledigt werden und dass Konflikte vermieden werden.
Elftes Konzept - Demut
Die Verwaltung des Weltdienstbüros durch die Trustees (Treuhänder) sollte immer durch die bestmöglichen Komitees, Angestellten und Berater unterstützt werden.
OA ist die effizientesten und effektivsten Mitarbeiter wert. Ahnlich der Erkenntnis, dass sich manche Mitglieder auch außerhalb unserer Gemeinschaft Hilfe für ihre Genesung suchen müssen, enthält das Elfte Konzept die Erkenntnis, dass unsere Diensteinrichtungen manchmal Hilfe von Menschen von außerhalb von OA brauchen, die berufliche Kenntnisse haben, die in unseren Gruppen nicht verfügbar sind.
Komitees werden eingerichtet, um Aufgaben in kleinen Gruppen mit genauer Zielvorgabe zu erledigen. Die Arten und die Aufgaben der ständigen Komitees sind in den OA Bylaws Subpart B* spezifiziert. Zeitlich begrenzte Komitees oder Komitees mit speziellen Aufgaben werden nach Ermessen des Board of Trustees* gebildet. Die Mitglieder dafür können benannt werden oder sich freiwillig dafür melden.
Die Angestellten des Weltdienstbüros werden vom Managing Director* unter Berücksichtigung ihrer Kenntnisse und Fähigkeiten in dem jeweiligen Fachgebiet ausgewählt. Zum Beispiel muss der Fachmann für Kostenrechnung und planung ausreichendes Wissen im Finanzwesen, der Buchführung und der Unternehmensführung haben.
Wenn zeitlich begrenzte spezielle Aufgaben anfallen, ist es oft am Besten, die Dienste von Beratern in Anspruch zu nehmen. Zum Beispiel beauftragen viele Dienstkörperschaften, statt einen Steuerberater fest einzustellen, eine Steuerkanzlei mit dem Finanzbericht und der Steuererklärung. Die jeweils besten Möglichkeiten zu nutzen, ist eine gesunde Geschäftspraxis, die wesentlich ist für ein reibungsloses Funktionieren von Overeaters Anonymous.
Zwölftes Konzept - Richtlinien
Die spirituelle Grundlage des OA-Dienstes stellt sicher, dass
- kein OA-Komitee oder Dienstkörperschaft jemals Sitz von gefährlichem Reichtum oder Macht wird;
- ausreichende Finanzmittel und großzügig dimensionierte Finanzreserven das umsichtige Finanzprinzip von OA sind;
- kein OA-Mitglied jemals in eine Position ihm nicht zustehender
Macht gerät; - alle wichtigen Entscheidungen durch Aussprache, Abstimmung und wenn irgend möglich mit wesentlicher Mehrheit erreicht werden;
- keine Maßnachme jemals eine persönliche Bestrafung oder ein Anstoß zu öffentlicher Auseinandersetzung ist; und
- ein OA-Dienstkomitee oder Dienstkörperschaft niemals Herr-schaftsgewalt ausübt und im Denken und Handeln immer demokratisch bleibt.
Mit dem Zwölften Konzept kommen wir wieder darauf zurück, dass Overeaters Anonymous eine spirituelle Gemeinschaft ist, die auf dem Glauben basiert, dass eine Macht größer als wir selbst unsere geistige Gesundheit wieder herstellen kann, und zwar nicht nur hinsichtlich dem Essen sondern in allen Bereichen unseres Lebens. Diese spirituelle Grundlage, welche die Zwölf Schritte, Zwölf Traditionen und die Zwölf Konzepte beinhalten, hat viele Auswirkungen auf unser persönliches Leben und alle auf unsere Diensterfahrungen.
– Selbstlosigkeit –
1. kein OA-Komitee oder Dienstkörperschaft jemals Sitz von gefährlichem Reichtum oder Macht wird;
OA-Dienstkörperschaften sind dazu da, um den Gruppen zu dienen. Zeitliche Begrenzungen helfen, Machtpositionen durch die planmäßige Rotation der betrauten Diener zu vermeiden. Auch wenn ein Mitglied bereit sein sollte, seinen Dienst weiter zu tun, ist es dennoch besser, dass der Dienst gemäß den zeitlichen Vorgaben, die in der Geschäftsordnung der jeweiligen Dienstkörper-schaft niedergeschrieben sind, neu besetzt wird. Aus den gleichen Gründen lehnen wir als Gemeinschaft von außen kommende Spenden ab und setzen auch Höchstgrenzen für das, was ein einzelnes Mitglied in einem Jahr an eine Dienstkörperschaft spenden kann und auch wie viel es OA vererben kann.
– Realismus –
2. ausreichende Finanzmittel und großzügig dimensionierte Finanzreserven das umsichtige Finanzprinzip von OA sind;
Ein sorgfältiger Umgang mit den Finanzmitteln ist besonders für eine Gemeinschaft notwendig, die von ihren Mitgliedern keine festen Gebühren oder Beiträge erhebt. Um weiter seine Aufgaben erfüllen zu können, braucht OA eine Finanzplanung, die sich an den früheren Erfahrungen, der augenblicklichen Situation und den zu erwartenden Einnahmen orientiert. Es ist mit unseren Traditionen in Einklang, Bankkonten zu unterhalten und Geldanlagen zu täti-gen, um die Betriebsmittel und eine kluge Reserve sicherzustellen. Jedoch wird die Anhäufung von Finanzmitteln, die über diesen Bedarf hinausgehen als unklug und für die Gemeinschaft potenziell gefährlich angesehen.
– Ansehen –
3. kein OA-Mitglied jemals in eine Position ihm nicht zustehender Macht gerät;
Niemand „leitet Overeaters Anonymous. Solch eine Machtbefugnis wäre weder für Overeaters Anonymous als Ganzes gesund, noch für den Einzelnen, der vielleicht danach streben mag. Die Mitglieder der Gemeinschaft müssen verstehen und akzeptieren, dass es nur eine höchste Autorität gibt: einen liebenden Gott, wie er sich im Gruppengewissen zu erkennen gibt. Versuche, Macht und Autorität zu missbrauchen, können in einem Meeting zum Gruppengewissen behandelt werden, eventuell auch mit Hilfe der Intergruppe, des N/LSB*, der Region oder dem Region Trustee*.
– Dialog –
4. alle wichtigen Entscheidungen durch Aussprache, Abstimmung und wenn irgend möglich mit wesentlicher Mehrheit erreicht werden;
Wichtige Entscheidungen basieren bei Overeaters Anonymous auf Diskussion und Aussprache. Wenn auch ein bestimmter Prozentsatz ausreichen mag, um einen Vorschlag anzunehmen, eine Policy* zu verabschieden oder die Bylaws* zu ändern, so sollte eine Frage dennoch so lange diskutiert werden, bis die Gruppe eine weitestgehende Übereinstimmung erreicht hat. Die OA-Gruppen sind gut beraten, wenn sie den Minderheiten aufmerksam zuhören und über eine Angelegenheit nicht nur mit knapper Mehrheit entscheiden. Eine knappe Mehrheit ist gewöhnlich ein Zeichen dafür, dass das Gruppengewissen noch nicht erreicht wurde.
– Mitgefühl –
5. keine dienstliche Handlung soll jemals einen strafenden Charakter haben oder Anstoß zu öffentlicher Auseinandersetzung sein;
Manchmal mag das Verhalten eines Mitglieds unangemessen sein oder es mag die Aufgaben in seinem Dienst nicht erfüllen. Wir versuchen dann sowohl als Gemeinschaft wie auch als Einzelner darauf so gefühlvoll wie möglich zu reagieren. Wenn das Verhalten Einzelner so ist, dass es für diese Person nicht mehr länger als angemessen erscheint, die Dienstposition innezuhaben, in die sie gewählt oder ernannt wurde, können wir verlangen und darauf bestehen, dass sie von ihrem Amt zurücktritt. Bevor wir jedoch diesen drastischen Schritt unternehmen, sollten wir uns mit anderen beraten, ob wir alles Mögliche getan haben um dem anderen zu helfen und ihn zu unterstützen.
Wenn sich Mitglieder, mit denen es im Dienst schon einmal Probleme gegeben hat, zu einem späteren Zeitpunkt wieder zur Wahl stellen, sollten sie zu ihrer Dienstgeschichte befragt werden. Jedoch schließt ein früheres Fehlverhalten niemand automatisch von späteren Dienstaktivitäten aus.
– Respekt –
6. ein OA-Dienstkomitee oder Dienstkörperschaft niemals Herrschafts-gewalt ausübt und im Denken und Handeln immer demokratisch bleibt.
Die Dienstkörperschaften setzen sich aus OA-Mitgliedern zusammen, die den Gruppen dienen, die sie repräsentieren. Als Körperschaft können sie Änderungen des Meetingsablaufs, der Policies*, Vorgehensweisen und der Bylaws* vorschlagen. Jedoch kann ein einzelnes Mitglied eines Komitees nicht alleine bestimmen, was andere tun müssen. Vorschläge und Gruppenentscheidungen können nur von allen Gruppenmitgliedern nach Diskussion und Abstimmung beschlossen werden.
Schlusswort
Bei der Weltdienstkonferenz 1999 wurde folgende Policy* angenommen:
Wir, die WSBC* 1999 von OA schlagen vor, dass am Beginn eines jeden OA-Meetings OA’s Zwölf Schritte und Traditionen gelesen werden. Zusätzlich bitten wir darum, dass Intergruppen, N/LSBs* Regionen und die WSBC* die Zwölf Konzepte des OA-Dienstes lesen.
Das regelmäßige Lesen der Zwölf Konzepte des OA-Dienstes wird hoffentlich zum Ergebnis haben, dass unsere betrauten Diener zunehmend mit den Idealen, die darin ausgedrückt werden, vertraut werden. Wir ermutigen alle Dienstkörperschaften, die Zwölf Konzepte in ihrem Dienst anzuwenden.
Die Zwölf Schritte bieten spirituelle Führung für die persönliche Genesung.
Die Zwölf Traditionen bieten spirituelle Führung für die Einheit der Gruppen.
Die Zwölf Konzepte bieten spirituelle Führung für die Zusammenarbeit im Dienst.
Das Verantwortlichkeitsversprechen von OA: Immer Herz und Hand von OA zu all denen auszustrecken, die meine Sucht teilen, dafür bin ich verantwortlich.
* Begriffsdefinitionen - Glossar für den Weltdienst
Board of Trustees (BOT)
Treuhänderausschuss
Der Treuhänderausschuss besteht aus 16 Mitgliedern, 6 Allgemeinen Treuhändern und 10 Regionen-Treuhändern. Die Allgemeinen Treuhänder bilden das Exeku-tivkomitee, die Regionen-Treuhänder sind das Bindeglied zwischen ihrer Region und dem BOT. Die Treuhänder dienen höchstens acht Jahre in Folge, sie werden von der WSBC gewählt.
Bylaws
Satzung
Ein Dokument, welches die Identifikation, Rechte und Pflichten der Mitglieder und Ausschüsse von OA in Hinblick auf OA als Verein beinhaltet. Anderungen der Satzung benötigen eine Zweidrittelmehrheit.
Corporation OA, Inc.
Verein der Overeaters Anonymous e.V.
Er stellt das Organ dar, das OA nach Außen z.B. in juristischen und finanziellen Angelegenheiten vertritt.
Delegate
Delegierte/r
Eine Einzelperson, die von IG, NSB oder LSB gewählt wurde und auf der WSBC abstimmt und die Ergebnisse zurückbringt. Auch die Treuhänder und Regionen-Vorsitzende dienen als Delegierte.
Executive Comittee
Exekutivkomitee
Dieses besteht aus den sechs General Service Trustees und ist verantwortlich für die Unternehmen des WSO und arbeitet über das Jahr hinweg mit den Angestellten zusammen.
Executive Director
Geschäftsführer. Wird in den Bylaws Corporation Secretary genannt.
Der Executive Director ist nicht stimmberechtigt. Er besucht das Executive Comit-tee und die WSBC, um seine Hilfe anzubieten. Er organisiert die Leitung der Projekte, die ihm von den Trustees zugewiesen wurden und er leitet das Personal.
General Service Trustee (GST)
Allgemeiner Treuhänder
Sechs Minieder des BOT, die ds auführendes Komitee über das Jahr hinweg Dienst tun.
Green Dot
Neuling
Einle Delegierte/r, derldie zum ersten Mal an einer WSBC teilnimmt.
Language Service Board (LSB)
Sprachdienstausschuss
Zusammenschluss, der die Unterstützung von Gruppen und Intergruppen außerhalb von USA und Kanada. die eine gemeinsame Sprache teilen, bereitstellt.
Managing Director
Geschäftsführer
Geschäftsführer, der die Beschlüsse der WSBC umsetzt und die täglichen Geschäfte des WSO leitet.
National Service Board (NSB)
Nationaler Dienstausschuss
Zusammenschluss, der die Unterstützung von Gruppen und Intergruppen eines Landes außerhalb der USA und Kanada bereitstellen.
Policy, Policies (Mz.)
Richtlinie
Grundsätze und Anträge, die Erklärungen und Entscheidungen von OA betreffen. Sie werden auf der WSBC verabschiedet und benötigen eine einfache Mehrheit.
Reference Comittee
Empfehlungskomitee
Ein Komitee, welches die Anträge während der WSBC vorbespricht und ihr Ergebnis der WSBC als Empfehlung vorlegt. Von jeder Region sind darin zwei Abgeordnete vertreten.
Regional Trustee
Regionen-Treuhänder
Die Regional Trustees sind das Bindeglied zwischen ihrer Region und dem BOT.
Subpart A
Abschnitt A der Bylaws
Abschnitt A beschreibt die Organisation des Weltdienstbüros, regelt die Aufgaben des Treuhänderausschusses und enthält die juristischen Voraussetzungen für die Gemeinnützigkeit.
Subpart B
Abschnitt B der Bylaws
Abschnitt B definiert die Mitgliedschaft in OA, die Struktur von OA und die Pflichten und Rechte der Weltdienstkonferenz.
Trustee
Treuhänder
Mitglied des Treuhänderausschusses (Board of Trustees)
World Service Business Conference (WSBC)
Weltdienstkonferenz
Die WSBC findet jährlich statt und setzt sich aus einer wahlberechtigten Teilnehmerschaft, den Delegates, zusammen.
World Service Office (WSO)
Weltdienstbüro
Im WSO werden Anfragen bearbeitet, Literatur publiziert, sowie weitere Dienste für OA-Gruppen und Einzelne bereitgestellt. Es hat seinen Sitz in Rio Rancho, New Mexico.